Finde die Sonne
Gemäss Jahresprogramm stand am Samstag, 28.09.2024, der 4. Trailrun in der Clubgeschichte auf dem Programm. Die Planung sah vor, das Entlebuch, genau genommen die Haglere zu besuchen. Im Lauf der letzten Woche stellte sich schon bald heraus, dass mit dem angekündigten Schneefall bis 1200 m dieses Unterfangen keinen Sinn machen würde. Somit sah der Plan B einen Abstecher in den Jura vor, wo wir auf tieferen Höhen laufen könnten. Aber der Wetterbericht sah für die ganze Nordseite der Alpen kaum Sonne, dafür umso mehr Regen vor. Somit kam Plan T wie Ticino zum Zug.
Um 08:00 Uhr trafen sich Tanja, Roman und Rolf in Sempach zur gemeinsamen Fahrt nach Arth-Goldau, wo wir den Zug mit vielen Sonnenhungrigen Richtung Süden bestiegen. So konnten wir den Gotthardstau elegant umfahren. Unser Ziel war All’Aqua im Bedrettotal. Noch im Zug kamen Zweifel auf, ob es im «hohen Norden» vom Tessin auch wirklich zu Sonne reichen würde. Schon wurden Pläne geschmiedet, im Zug sitzen zu bleiben, noch weiter in den Süden zu reisen und spontan eine Laufrunde irgendwo an der Sonne zu drehen. Zur Freude aller Anwesenden wurden wir beim Austritt aus dem Gotthard-Tunnel mit wunderbarem Sonnenschein empfangen, was den Reisenden einen spontanen Applaus entlockte.
Somit starteten wir, wie geplant, um 10:45 Uhr, bei 6 °C und blauem Sonnenschein mit dem Run von All’Aqua nach Airolo. Rund 21 km mit insgesamt 800 Hm lagen vor uns. Ein sanftes, lockeres Anlaufen war gar nicht angesagt, auf den ersten 2,5 km mussten wir die ersten 300 Hm überwinden - einfach mal auf den Berg hoch. Auf rund 1900 m führte uns der Weg in stetem Auf und Ab talauswärts Richtung Airolo. Durch wunderbare Herbstwälder und -wiesen liefen wir von Alp zu Alp mit den klingenden Namen wie Alpe Valleggia, Alpe Folcra und Alpe Cristallina. Das Vieh war aber schon im Tal, die Älpler abgereist, somit entfiel eine Einkehr bei den Sennen. Der kurzweilige Weg führte uns immer weiter Richtung Osten und schon bald war am gegenüberliegenden Hang die Gotthard-Passstrasse sichtbar, wir wähnten uns schon nahe dem Ziel. Jedoch zog sich der Weg weiter Richtung Skigebiet Airolo, wo wir uns kurz orientieren mussten, der Weg nach Airolo war infolge Baustelle etwas versteckt. Nun folgten 600 m Downhill über teils schmale, steile Wanderwege, wie auch zum Teil auf den Biketrails von Airolo, welche wir ungehindert benutzen konnten. Nach genau 3 Stunden Laufzeit erreichten wir gesund, glücklich und zufrieden den Bahnhof Airolo.
Bevor wir die Heimreise antraten, genossen wir bei strahlendem Sonnenschein das verdiente Bier und eine Pizza Margherita «da condividere», bevor wir den Zug Richtung verregnetem Norden antraten. Roman, Tanja und ich freuen uns bereits schon heute auf die nächste Ausgabe des Club Trailruns im 2025, mit hoffentlich vielen Teilnehmern.
Rolf
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